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Tasso | Lenz: diese beiden Figuren und ihre literarischen Bearbeitungen, etwa bei Goethe und Büchner, werfen die Frage auf, wie man dem unauflöslichen Widerspruch zwischen Verstand und Gefühl begegnen kann. Wie man sich überhaupt erst kennenlernt in der Bewegung auf dem schmalen Grat zwischen Denken und Fühlen. Das moderne Drama ist, folgt man Arthur Schnitzler, die notwendige Folge einer als grundsätzlich verstandenen Trennung zwischen Gefühl und Verstand. Diese agieren aber nicht nur unverbunden, sondern verwirren sich gegenseitig – und lassen Tasso | Lenz inmitten der Unübersichtlichkeit ihrer Welt einsam zurück. Was den an sich selbst Scheiternden bleibt, ist paradoxerweise der völlige Rückzug auf ihr haltlos gewordenes Ich.
Text/Konzeption
Sandra Knocke
Timo Sestu
Regie
Anna Beinvogl
Timo Sestu
Schauspiel
Kim Beese
Kajsa Haug Grevstad
Thomas Kanold